Menschen fühlen sich voneinander angezogen. In einer lebendigen
geistigen Zivilisation
kann es darum gehen, das Moment dieser Bewegung am eigenen Leibe
zu erfahren, zu
bestimmen und zu reflektieren. Wir vertrauen darauf, dass sich
dabei Prinzipien und
eine besondere Logik erschließen, die Wirksamkeiten jenseits
des Prinzips "Identität"
bzw "Gegenständlichkeit" verstehen lassen.
Zhang Qizhi hat dem Prinzip "Identität" das Prinzip
"Harmonie ohne Identität" gezielt
gegenübergestellt und damit einen Zugang zum Denken von Konfuzius
angeboten. Um
jetzt zu verstehen, was das Moment einer lebendigen Bewegung ohne
prinzipielle Identität
sein kann, oder ob es mehrere solche Momente gibt, soll nun die
individuelle Motivation
entsprechend bewertet werden.
Zunächst betrachten wir, ob dadurch die Falle des charismatischen
Egoismus liquidiert wird.
Mit charismatischem Egoismus ist hier gemeint, dass einzelne Personen
sich dadurch zu
anderen Menschen in ein vorteilhaftes Verhältnis bringen,
indem sie deren Wünsche
eigennützig antizipieren und dadurch qualifiziertes Interesse
vortäuschen.
Letztlich geht es hier wieder um den Paradigmenwechsel. Denn wenn
Charisma noch
bedeutet, dass eine Identität auch vorgetäuscht werden
kann und dabei egoistisch das
Prinzip der Identität ausgespielt wird, entsteht andererseits
durch das Paradigma einer
harmonischen Verschränkung "ohne Identität"
keine Not kalkulierter Selbsttäuschung.
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