Das Projekt "Fließende Energie" folgt dem Gedanken
von Zhang Qizhi, einen Rationalismus
im Sinne des Konfuzius zu versuchen. Wir sehen nun einen Zusammenhang
zwischen
Rationalismus und Sprache. Die Adaptionen westlicher wissenschaftlicher
Begriffe in der
chinesischen Sprache werden zurzeit von Sinologen und Linguisten
erforscht, und die
Vermutung darf berechtigt sein, dass dabei eine typische Problematik
greifbar wird. Das
kann heißen, dass im Prinzip nicht adaptiert werden braucht,
wenn die adaptierten Begriffe
einer unkritischen Rationalität entstammen. Sie wären
nicht relevant.
Unser Projekt "Lun Yu - Kant" lässt bereits hoffen,
dass es in der logischen und sprachlichen
Welt der "westlichen" und chinesischen Kultur eine heimliche
Intimität in den Denkweisen gibt.
Das gibt uns Hinweise auf Implikationen der beiden Denkweisen,
die nun auch bei den Fragen
einer wissenschaftlichen Rationalität beachtet werden können.
Wir erinnern uns hier an den
Physiker Niels Bohr, der sich sehr für das chinesische "Chi"
interessierte.
Wir konzentrieren uns auf das Thema des "Zulassens"
von Energiefluss, bei dem Störungen
und Widerstände nicht durch permanentes Eingreifen bewältigt
werden, sondern wo die
"Neigung der Energie" genutzt wird. Auch in der jungen
Nanotechnologie, wo der direkte
manuelle Zugriff auf Materialien nicht gelingt, setzt man an den
Neigungen der Materialien
an und löst einen spontanen Wandel aus, um ein mikroskopisches
Resultat zu erzielen.
Im Prinzip sind wir überzeugt, dass die so genannten "harten"
Wissenschaften, erst recht die
Physik, in sanfte Wissenschaften verwandelt werden können.
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